In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit zu einem zentralen Thema für Verbraucher und Investoren geworden ist, sehen sich Technologieunternehmen mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Umweltverantwortung klar und überzeugend zu kommunizieren. Laut einer aktuellen Studie von Forbes geben 75% der Agenturen und Marketingexperten an, dass Nachhaltigkeit im Jahr 2024 von einem Trend zu einer Notwendigkeit geworden ist.
Le Dong, Gründerin von Le Dong Communications, betont: „Die Technologiebranche steht an vorderster Front, wenn es um Innovationen geht. Jetzt muss sie auch bei der Kommunikation von Nachhaltigkeitsinitiativen führend sein. Es geht darum, komplexe technologische Fortschritte in verständliche und inspirierende Botschaften zu übersetzen.“
Transparenz als Schlüssel zur Glaubwürdigkeit
Eine der größten Herausforderungen für Technologieunternehmen ist es, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen transparent und glaubwürdig zu kommunizieren. Laut einer Studie von Splunk ist das Thema „Nachhaltige Technologie“ von Platz 10 der Top 10 strategischen Technologietrends für 2023 auf Platz 3 für 2024 geklettert. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung des Themas in der Branche.
„Transparenz ist der Schlüssel zur Glaubwürdigkeit“, erklärt Le Dong. „Unternehmen müssen bereit sein, nicht nur ihre Erfolge, sondern auch ihre Herausforderungen und Ziele offen zu kommunizieren. Nur so können sie das Vertrauen der Stakeholder gewinnen und halten.“
Ein Beispiel für gelungene Transparenz in der Nachhaltigkeitskommunikation liefert Microsoft. Das Unternehmen veröffentlicht regelmäßig detaillierte Berichte über seine Fortschritte und Herausforderungen auf dem Weg zur Kohlenstoffneutralität. Diese Offenheit hat dazu beigetragen, dass Microsoft als eines der führenden Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit wahrgenommen wird.
Innovation und Nachhaltigkeit verbinden
Eine weitere Herausforderung besteht darin, die Verbindung zwischen technologischer Innovation und Nachhaltigkeit zu kommunizieren. Viele Technologieunternehmen entwickeln Lösungen, die direkt oder indirekt zur Bewältigung von Umweltproblemen beitragen, aber diese Zusammenhänge sind oft nicht offensichtlich.
Le Dong Communications empfiehlt hier einen storytelling-basierten Ansatz: „Es geht darum, die Geschichte hinter der Innovation zu erzählen. Wie trägt eine bestimmte Technologie zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei? Wie hilft sie, Ressourcen zu schonen? Diese Geschichten machen abstrakte Konzepte greifbar und inspirierend.“
Ein gutes Beispiel hierfür ist IBM mit seiner „Call for Code“-Initiative. Das Unternehmen fordert Entwickler weltweit auf, innovative Lösungen für Klimaprobleme zu entwickeln. Durch die Kommunikation der Erfolgsgeschichten dieser Initiative zeigt IBM anschaulich, wie Technologie zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen kann.
Messbarer Fortschritt und konkrete Ziele
Um Greenwashing-Vorwürfe zu vermeiden, ist es entscheidend, dass Technologieunternehmen messbare Fortschritte und konkrete Ziele kommunizieren. Laut einer Studie von Statista hat die Zahl der Nachhaltigkeitsberichte in der Technologie- und Telekommunikationsbranche in den letzten Jahren stetig zugenommen.
„Konkrete Zahlen und Ziele sind unverzichtbar“, betont Le Dong. „Sie geben den Stakeholdern die Möglichkeit, den Fortschritt zu verfolgen und das Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen. Gleichzeitig zeigen sie das ernsthafte Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit.“
Apple beispielsweise hat sich verpflichtet, bis 2030 in seiner gesamten Lieferkette und bei allen Produkten CO2-neutral zu werden. Das Unternehmen veröffentlicht regelmäßig Updates zu seinen Fortschritten, einschließlich detaillierter Informationen über die Reduzierung von Verpackungsmaterial und den Einsatz recycelter Materialien in seinen Produkten.
Stakeholder-Engagement und Partnerschaften
Eine effektive Nachhaltigkeitskommunikation erfordert auch die Einbindung verschiedener Stakeholder und die Bildung von Partnerschaften. Technologieunternehmen können ihre Glaubwürdigkeit stärken, indem sie mit Umweltorganisationen, Forschungseinrichtungen und anderen Unternehmen zusammenarbeiten.
Le Dong erklärt: „Partnerschaften zeigen, dass ein Unternehmen bereit ist, über den Tellerrand zu blicken und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Sie bringen auch frische Perspektiven und Expertise ein, die die Nachhaltigkeitsbemühungen verstärken können.“
Google’s Zusammenarbeit mit dem World Wildlife Fund (WWF) zur Entwicklung einer KI-gestützten Plattform für nachhaltiges Rohstoffmanagement ist ein Beispiel für eine solche erfolgreiche Partnerschaft.
Fazit und Ausblick
Die Nachhaltigkeitskommunikation in der Technologiebranche steht vor einzigartigen Herausforderungen, bietet aber auch enorme Chancen. Durch Transparenz, die Verbindung von Innovation und Nachhaltigkeit, messbare Ziele und strategische Partnerschaften können Technologieunternehmen ihre Nachhaltigkeitsbotschaften glaubwürdig und wirkungsvoll vermitteln.
„Die Zukunft gehört den Unternehmen, die Nachhaltigkeit nicht als Pflichtübung, sondern als integralen Bestandteil ihrer Geschäftsstrategie begreifen und kommunizieren“, resümiert Le Dong. „Es geht darum, eine Vision für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln und die Rolle der Technologie bei der Verwirklichung dieser Vision klar zu artikulieren.“
Für Kommunikationsexperten und Führungskräfte in der Technologiebranche bietet die Nachhaltigkeitskommunikation die Chance, sich als verantwortungsvolle Innovatoren zu positionieren. Durch authentische und transparente Kommunikation können sie nicht nur das Vertrauen der Stakeholder gewinnen, sondern auch aktiv zur Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft beitragen.
Quellen:
- Forbes Council, „From Trend To Must: Rallying Around Sustainability Metrics In 2024“, 2024
- Splunk, „Sustainable Technology in 2024“, 2024
- Statista, „Sustainability in the tech industry“, 2024
- NYU Stern Center for Sustainable Business, „Effective Sustainability Communications: A Best Practice Guide for Brands and Marketers“, 2024